Wer hat es nicht schon oft in seinem Leben gespürt, dieses ungewisse und bittersüße Gefühl? Dieses Ziehen in der Brust, das schmerzhaft sein aber gleichzeitig auch beflügeln kann.
Unser diesjähriges Festivalthema lautet SEHNSUCHT. „Es gab Sehnsucht nach etwas, das verloren war, Sehnsucht nach etwas, das sich nicht erfüllt hatte, Sehnsucht danach, etwas zu finden, und manchmal auch danach, etwas zu verlieren“ schreibt Iris Wolff in ihrem Roman „Die Unschärfe der Welt“ und meint das Gefühl eigentümlicher Unbestimmtheit. Ein Sehnen, ein Verlangen, das dem Menschen hilft, mit der eigenen Unfertigkeit, mit Verlusten und dem nicht-perfekten Leben umzugehen. Ein Gefühl der Unzufriedenheit, das dem Leben aber auch eine bedeutende Richtung geben kann.
All diese unterschiedlichen Facetten der so viel beschworenen, ungewissen und doch präsenten SEHNSUCHT wollen wir mit unserem Programm 2021 aufzeigen. Wonach sehnen wir uns? Wie gehen wir damit um, wenn unser Verlangen nicht gestillt und unsere SEHNSUCHT immer größer wird? Wie unterschiedlich kann SEHNSUCHT aussehen?
Freuen Sie sich mit uns auf ein abwechslungsreiches Filmprogramm und interessante Diskussionen beim 9. FILM OHNE GRENZEN Festival!
Quelle u.a.: Scheibe, S., Freund, A. M., & Baltes, P. B. (2007). Toward a developmental psychology of Sehnsucht (life longings): The optimal (utopian) life. Developmental Psychology, 43, 778–795.
Foto: Boris Trenkel/FILM OHNE GRENZEN