Ein freiheitlicher Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht zu garantieren vermag. Für Zusammenhalt und Fortschritt braucht er bestimmte Eigenschaften seiner Bürger, obwohl sie niemand dazu zwingen kann. Mut ist eine dieser Eigenschaften und gewiss eine der wichtigsten: Ohne Mut wird nichts erobert und nichts verteidigt. Ohne Mut wird das gute Alte nicht bewahrt und das junge Neue nicht errungen. Nirgendwo.
Wir alle ahnen, dass es zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder um die großen Fragen geht: um Demokratie, um Meinungsfreiheit, um Gesundheit, um Frieden und – trotz aller aktuellen Sorgen – um die Rettung des Planeten vor dem Klima-Infarkt. Wir alle ahnen: Es sind Zeiten angebrochen, die nach mehr Mut verlangen, nach mehr Mutigen. Selbst in einem freien und so reichen Land wie Deutschland. Was aber macht Menschen mutig? Wen, wann und warum?
Mut geht ins Risiko, sonst hieße er Macht. Oder Stillstand. Wir suchen Geschichten von diesem Mut, der ins Risiko geht, der verändert. Und vielleicht können wir auch die Frage klären, warum es seit je her „DER“ Mut heißt, obwohl es doch so oft die Frauen sind, die den Mut haben oder anderen den nötigen Mut machen.
Foto: BorisTrenkel für FILM OHNE GRENZEN